Es ist schon etwas länger her, da fragte mich mein Freund, ob ich ihm nicht „diese Subjekt-Prädikat-Objekt-Geschichte“ erklären könne. Klar, gerne! – bin ich doch professionelle Sprach-Klugscheisserin. 😉
Also gab ich ein kleines Beispiel.
„Pass auf! Wir nehmen den Satz ‚Ich esse Pizza‘. Das Subjekt des Satzes ist das, WAS handelt, das Prädikat ist das Verb, also die HANDLUNG, und das Objekt ist letztlich das, AN DEM gehandelt wird.“
Ein verstehendes Nicken, also fuhr ich fort: „Was ist nun also das Prädikat des Satzes?“
Es folgten große Dackelaugen und die Antwort „Pizza?“. Nun, ich kann nicht bestreiten, dass wir danach leckere Pizza geholt haben. Dennoch fällt vielen Schülern die Satzgliedbestimmung schwer. Dabei ist sie – vom Grundgedanken her – eigentlich einfach.
Die Satzglieder
Jeder Satz besteht aus einzelnen Bausteinen, den Satzgliedern. Dabei werden drei grundlegende Satzglieder unterschieden.
Subjekt: Wer oder was handelt?
Objekt: An wem oder woran wird gehandelt, was ist das Ergebnis?
Prädikat: Welche Handlung wird vollzogen? Was geschieht? Das Prädikat ist in der Regel das Verb des Satzes.
Jeder Satz in der deutschen Sprache besteht mindestens aus einem Subjekt und einem Prädikat.
„Ich esse.“
Meistens wird aber ein Objekt hinzugefügt.
„Ich esse eine Pizza.“
Damit ist die übliche Reihenfolge der Satzglieder in einem Hauptsatz: Subjekt, Prädikat, Objekt (SPO).
Zusätzlich können die Satzteile mit Attributen näher beschrieben werden. „Ich esse eine Pizza, die mit Salami und Schinken belegt ist.“
Das Attribut beschreibt das Subjekt oder Objekt. Dies kann eine Erläuterung durch eine Präposition (Das Buch über den jungen Goethe) oder gar ein Nebensatz (Der Mann, dessen Name mir entfallen ist) sein. Verändert man die Satzstellung kann das Attribut nicht vom zugehörigen Subjekt oder Objekt getrennt werden.
Ein Beispiel
Ohne meinen morgendlichen Kaffee, den ich am liebsten schwarz trinke, bin ich zu nichts zu gebrauchen.
Subjekt: Wer ist ohne den morgendlichen Kaffee nicht zu gebrauchen? – Ich
Objekt: Ohne Was bin ich zu nichts zu gebrauchen? – meinen morgendlichen Kaffee
Prädikat: Was passiert ohne meinen morgendlichen Kaffee? – ich bin zu nichts zu gebrauchen
Attribut: Wie ist mein morgendlicher Kaffee, ohne den ich zu nichts zu gebrauchen bin näher bestimmt? – ich trinke ihn am liebsten schwarz. Auch wenn die Satzstellung verändert wird, bleibt das Attribut beim Objekt. „Ich bin ohne meinen morgendlichen Kaffee, den ich am liebsten schwarz trinke, zu nichts zu gebrauchen.
Nun gibt es viele Variationen der Satzstellung und der Satzglieder. Die Grundform bleibt jedoch immer gleich.
Satzglieder vs. Wortart
Viele Schüler verwechseln zudem Satzglied mit Wortart. Dabei gilt: Satzglieder bestehen aus einem oder mehreren Worten. Daher sind Wortarten und Satzglieder so verschieden wie ein Ziegel und das damit entstehende Haus.
Auch dazu gebe ich gerne ein Beispiel:
Wir bauen ein Haus.
Subjekt: Wir bauen ein Haus.
Das Subjekt besteht aus einem Pronomen, nämlich „wir“.
Objekt: Wir bauen ein Haus.
Das Objekt besteht aus einem unbestimmten Artikel und einem Substantiv, nämlich „ein Haus“.
Prädikat: Wir bauen ein Haus.
Das Prädikat besteht aus einem Verb, nämlich „bauen“.
Ich freue mich, wenn ihr die Subjekt-Prädikat-Objekt-Beziehung nun ein bisschen besser versteht. Bei Fragen, Anregungen oder Anmerkungen, freue ich mich auf eure Kommentare.
Bis dahin,
cheerio 🙂
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